Besitzer von Bitcoin sind in voller Selbstverantwortung die erworbenen Bitcoin gut aufzubewahren. Da man beim Bitcoin grundlegend Zwischenhändler und Dritte, wie z. B. eine Bank aus dem Weg geräumt hat, liegt nun die volle Verantwortung der Aufbewahrung beim Nutzer selbst.
Bitcoin kann man infolge von fehlerhaften Backups, Betrug, Diebstahl, Fehlern, Verlust von Zugangsschlüsseln und aus vielen anderen Gründen verlieren.
Cold Storage Lösungen (also Offline-Wallets) sind eine der sichersten Methoden zum Halten und Aufbewahren von Bitcoin, da diese Wallets üblicherweise nicht an einen internetfähigen PC oder via Mobile-App direkt über das Internet zugänglich sind.
Hot-Wallets sind immer noch die meistgenutzte, da bequemste, Möglichkeit für einige Bitcoin Besitzer.
Diejenigen, die an der sichersten Aufbewahrung interessiert sind, sollten ggf. die Verwendung einer Hardware-Wallet für seine Bitcoin in Betracht ziehen.
In der Bitcoin Welt bezieht sich der Begriff "Cold Storage" auf physische Objekte (in der Regel komplexe, aber kleine Geräte), in denen Käufer die Privaten-Schlüssel Ihrer Bitcoin generieren lassen und auch speichern.
Diese Geräte sind mit speziellen Sicherheitscodes verschlüsselt, um Ihre Private Keys (12/24 Wörter) zu schützen.
Im Gegensatz dazu ist eine Bitcoin-Wallet-App auf dem Handy (z. B. Muun, BRD, Coinimi, Greenwallet, oder Blue-Wallet) oder dem an das Internet angeschlossene PC, oder gar die Wallet auf einer Bitcoin-Börse oder Webplattform (Binance, Coinbase, Bitstamp usw.) kein Cold Storage, sondern genau das Gegenteil - Hot Storage.
Grundlegende Bitcoin Sicherheits-Regeln:
Beim Thema Sicherheit von Bitcoin sind einige grundlegende Tipps von höchster Wichtigkeit:
Teile mit niemandem, niemals deine 12/24 Wörter
Gebe niemals deine 12/24 Wörter irgendwo auf einer Tastatur ein
Lasse deine 12/24 Wörter niemals digital abbilden, weder als Foto noch als Text
Drucke deine 12/24 Wörter niemals über einen Drucker aus
Idealerweise hat man die Wörter selbst auf eine Metallplatte übertragen oder aber auswendig gelernt und im Kopf behalten. Um das Vergessen zu verhindern, macht man es sich in diesem Fall am besten zur Gewohnheit diese Wörter alle 30 Tage zu prüfen.
“Test your Backups” ist neben “Not your Keys not your Coins” etwas, was man sich einprägen und zum Mantra machen sollte.
Bitcoin Cold Storage - sinnvoll, oder nicht?
Es gibt eine Menge Diskussionen darüber, welche Wallet die bessere Wahl ist. Bevor wir uns also blind auf Bitcoin Cold Storage stürzen, schauen wir uns das einmal genauer an.
Man kann sicher sagen, dass die Hot-Storage-Methode die beliebteste Art ist, Bitcoin zu speichern. Dafür gibt es ein paar Gründe.
Zunächst einmal sind Hot Storage Lösungen in Form von Wallet-Apps in der Regel kostenlos.
Eine weitere attraktive Eigenschaft, die digitale Bitcoin-Wallet-Apps haben, ist, dass sie im Gegensatz zu Cold Storage Lösungen leicht zugänglich sind. Via Handy, Laptop oder Desktop PC sind alle Bitcoin stets einfach einsehbar und versendbar. Dies ist praktisch, denn es erlaubt dem Nutzer, ohne Anschluss eines zusätzlichen Gerätes, eine Bitcoin-Transaktion durchzuführen.
Im Gegensatz dazu ist eine Hardware-Wallet ein physisches elektronisches Gerät, das nur für den Zweck der Erstellung und Sicherung von Private Keys erschaffen wurde.
Die eigentliche Idee ist, dass die Hardware-Wallet selbst, oder eine Speicher-Karte daraus, mit Ihrem Computer, Telefon oder Tablet verbunden sein muss, bevor Bitcoin versendet werden können.
Einige der beliebtesten und besten Bitcoin-Hardware-Wallets sind:
Mit der Hilfe einer Hardware-Wallet werden die wichtigen privaten Schlüssel in einer sicheren Offline-Umgebung auf der Hardware-Wallet aufbewahrt und sind so die meiste Zeit gegen das Auslesen durch Internet-Angreifer geschützt.
Dies führt zur naheliegendsten Frage:
Ab wann brauche ich eine Bitcoin Hardware-Wallet?
Das hängt vom persönlichen empfinden und Sicherheitslevel ab, welches man anstrebt.
Z. B. ist es sicher nicht für jeden zu verantworten eine Handy-App-Wallet mit Bitcoin im Wert von 150.000 € mit sich zu führen, wenn man die ganze Woche mit dem Handy im ganzen Land geschäftlich unterwegs ist.
Auch betonen viele Bitcoiner, dass die sichere Aufbewahrung von Bitcoin nur auf einem nie an das Internet angeschlossene Gerät wirklich sicher sei.
Ein Laptop, oder ein Desktop-PC, welchen man täglich nutzt um verschiedene Programme herunterzuladen oder an welchem man seine tägliche Arbeit verrichtet, ist eher nicht dazu geeignet die eigenen Bitcoin zu verwahren. Denn Malware, die nur dazu dient, die eigenen Private Keys zu klauen oder auch die öffentliche Adressen an welche man versenden will, zu einer dem Hacker zugänglichen Wallet zu ändern, gibt es leider zu Hauf.
Ich mache hier meist drei Sicherheits-Abstufungen, die man sicher auch auf die jeweiligen Bitcoin-Beträge zurückführen kann, welche man aktuell aufbewahren muss:
Handy App Wallet
Gesonderter Laptop/PC mit Software-Wallet wie z. B. Bitcoin Core-Wallet oder Wasabi-Wallet
Gesonderter Laptop/PC mit Software-Wallet + Hardware-Wallet (z. B. Legder, Trezor, Bitbox2.0 oder Coldcard)
Ist eine Bitcoin Hardware-Wallet wirklich notwendig?
Nun argumentieren einige Hodler, es reiche bereits aus, seine Software-Wallet auf einem garantiert Malware-freiem Laptop/PC zu erstellen, die 12/24 Wörter auf eine Metallplatte zu gravieren (schützt die Private Key vor Feuer) und danach einfach den PC zu zerstören (Mikrowelle, Feuer, in einen See werfen).
Somit existiert der Private Key nur noch einmalig in Form der selbst erstellten Metallplatte. Diese muss natürlich dann ebenso sicher aufbewahrt werden, denn sie stellt den Zugang zu seinen Bitcoin dar.
In dieser Form aufbewahrt, umgeht man die Gefahr, dass die Hardware-Wallet verloren oder kaputtgeht. Viele Nutzer kaufen aus diesem Grund die Hardware-Wallet gleich im Doppelpack, um den Verlust oder Defekt eines Hardware-Wallet-Gerätes zu kompensieren.
Der Verlust von Bitcoin durch eine technisch zu komplizierte Lösung zur Wiederherstellung (z. B. Defekt der Hardware-Wallet) wurde auch schon so manchem Bitcoiner zum Verhängnis. Dies wird nicht selten zum Argument der Vertreter von Sicherheit durch einfache Aufbewahrung in einer Wallet auf einem PC ohne Internetanschluss.
Da die Hardware Wallet nie Bitcoin aufbewahrt, sondern nur die Private-Keys, diese Keys offline erstellt und diese verschlüsselt hinter einer PIN verwahrt, muss jeder selbst entscheiden, ob er diesen Extra-Sicherungs-Prozess durchlaufen will und ob dieser für einen selbst wichtig und relevant ist. Ich empfehle es.