Bitcoin ist eine Software, welche auf vielen Rechnern (Full-Nodes) weltweit läuft. Das Bitcoin-Netzwerk bildet sich durch seine Teilnehmer. Niemand kontrolliert Bitcoin.
Da es keine zentrale Angriffsstelle gibt, bezeichnet man Bitcoin als dezentral und somit gegen Angriffe von z. B. Unbefugten, wie Hackern oder Regierungen abgesichert.
Bitcoin verlassen das Netzwerk (die Bitcoin-Blockchain) nie, sie bestehen nur in Form eines verschlüsselten Datensatzes, welcher von allen Full-Nodes auf der Welt ständig geprüft, verteilt und somit dezentral gesichert wird.
Not your Keys, not your Bitcoin.
Die wichtigste Lektion im Bitcoin-Universum ist, seine eigenen Private-Keys zu halten.
Diese erhält man bei fast allen Wallets in Form von 12 oder 24 Wörtern. Wer die Private Keys hält, dem gehören die Bitcoin, bzw. er kann sie umgehend ausgeben oder woanders hinsenden.
Halte ich Bitcoin, im Gegensatz dazu, auf einem Account eines Anbieters, gehören mir die Bitcoin nicht, da ich die 12 oder 24 Wörter nicht besitze.
Coinbase, Bitstamp, Kraken oder Binance besitzen in diesem Fall die Private-Keys (12 oder 24 Wörter) eurer Account-Wallet und somit auch die dort liegenden Bitcoin.
Diese Firmen können jederzeit einfach mit den Bitcoin davonlaufen (Exit-Scam). In einem solchen Fall (wie er bereits zigfach vorkam) wacht man eines morgens auf, möchte seinen Bitcoin-Bestand in Coinbase, Binance, Kraken oder Bitstamp prüfen und die Seite ist einfach nicht mehr da.
Der Inhaber liegt derweil bereits mit euren Bitcoin auf den Malediven am Strand.
Zur Sicherheit sollte man deshalb, nach jedem Bitcoin-Kauf, die Bitcoin umgehend in eine Wallet überführen, zu welcher man die 12 oder 24 Wörter sicher gespeichert oder aufbewahrt hat. Nur dann gehören einem die Bitcoin wirklich.
Wie geht man konkret vor um Bitcoin sicher aufzubewahren?
Vor dem Transfer einer großen Menge Bitcoin in eine neue, eigene Wallet, sendet man idealerweise einen kleinen Betrag dorthin, löscht die Wallet und stellt sie dann aus den 12 oder 24 Wörtern wieder her.
Wallet-App downloaden, und Wallet darin erstellen
12 oder 24 Wörter notieren
einen kleinen Betrag (z. B. BTC im Wert von 5 €) dorthin senden
Wallet-App löschen
Wallet App auf einem anderen Gerät wieder herstellen (dazu die gleiche oder eine andere Wallet-App herunterladen und anstatt darin eine neue Wallet zu erstellen, “Wallet wieder herstellen/Wallet Recovery” auswählen - die notierten 12 oder 24 Wörter eingeben und die Daten von der App synchronisieren lassen)
Nun sehen wir die an diese Bitcoin-Adresse gesendeten BTC (in unserem Beispiel 5 €) dort in der Wallet-App.
Sieht man nun den vorher dorthin gesendeten Betrag, kann man sicher sein, die 12 oder 24 Wörter passen zu dieser Adresse und können den Zugang zu diesen Bitcoin mit diesen Wörtern jederzeit wieder herstellen.
Nun kann man die ganze Menge Bitcoin dorthin senden und kann dann sogar, wenn man möchte, die Wallet-App löschen.
Tipp: Bluewallet App und Pocketbitcoin nutzen, um kontinuierlich bequem und sicher Bitcoin zu sammeln.
Wir haben also geprüft und verifiziert, dass wir den Private-Key zu dieser Adresse besitzen. Somit besteht durch das Löschen der App keine Gefahr für unsere Bitcoin in dieser Adresse, denn wir können egal wo, egal wann, diesen Zugang mit diesem Private-Key wieder in fast jeder Bitcoin-Wallet-App herstellen.
Auch die Webseiten-Betreiber wissen dies und haben aktuell sogar öffentlich dazu aufgerufen seine Bitcoin von den jeweiligen Plattformen umgehend abzuziehen, damit die Regierung sie dort nicht einfach konfiszieren kann. Laut den Aussagen von Coinbase-Chef Brian Armstrong und Kraken-Chef Jesse Powel werden die Plattformen und Webseiten Betreiber der großen Bitcoin-Börsen mit konkreten Ansagen der Regierungen weltweit bereits konfrontiert.
Von der Coinbase-Wallet wird von meiner Seite natürlich abgeraten, Brian Armstrong ist m. M. n. einer größten Feinde von Bitcoin. Stichwort “Blocksize War”.
Ein Beispiel einer unterhaltsamen und schlagfertigen Antwort an die Regierung liefert uns die Firma Nunchuck (Anbieter einer multi-user multisig-Wallet in welcher die Nutzer ihre eigenen Private-Keys halten) in einem veröffentlichten Schreiben:
Welche Bitcoin Wallet ist zu empfehlen?
Wichtig ist primär, seine eigenen Keys sicher zu verwahren.
In iOS, FOSS oder Android Apps wie z. B. Blue-Wallet, Fully-Noded, Relai, Bitkipi, Pocket-Bitcoin oder Green Wallet, erhält man zuverlässig bei Erstellung der Wallet seine 12 oder 24 Wörter und ist somit stets im wirklichen Besitz seiner Bitcoin.
Ebenso sind die Bitcoin-Wallets von Wasabi, Bitcoin.org, Sparrow oder Specter alle zu empfehlen.
Einige der genannten Wallets (wie z. B. Relai, Bitkipi oder Pocket-Bitcoin) haben eingebaute Services mit welchen sich bequem Daueraufträge zum Bitcoin-Kauf erstellen lassen. Das sogenannte DCA (Dollar Cost Averaging) hat sich als eine der besten Bitcoin-Erwerbs-Möglichkeiten etabliert.
Auch existieren interessante und ausgereifte Lösungen für Multisignatur-Wallets, in welcher z. B. drei Partner Keys für eine Wallet halten in welcher mind. 2 Keys für eine Transaktion benötigt werden. Beispiele sind hier z. B. Specter, Electrum, Nunchuck oder Casa.
Tipps zur Sicheren Aufbewahrung der Bitcoin-Private-Keys
Verschlüsselt die 12 oder 24 Wörter eurer Bitcoin-Wallet-Adresse zusätzlich mit einem einfachen Verschlüsselungs-Verfahren. So wird nicht jeder, der zufällig eure 12 oder 24 Wörter findet sofort einfachen Zugang zu euren Bitcoin haben.
Graviert eure verschlüsselten Wörter dann auf eine Metall-Platte, um bei einem Feuer gegen Verlust gewappnet zu sein.
Merkt euch eure 12 oder 24 Wörter. Prägt sie euch ein. Lernt sie auswendig, wie ein Gedicht in der Kindheit. Prüft diese Wörter regelmäßig, um diese nicht zu vergessen. Mit dieser Methode besteht tatsächlich der einzige Zugang zu eurer Bitcoin-Adresse nur in eurem Kopf.
In diesem Zustand kann man diese nicht mehr konfiszieren, indem man z. B. eure Metallplatte findet oder eure Wörter in einem Schreib-Block bei euch zu Hause bei einer Hausdurchsuchung oder eines Überfalls entwendet. Auch Grenzkontrolleure können üblicherweise nicht in euren Kopf schauen.
Achtet auch unbedingt darauf, die 12 oder 24 niemals auszudrucken, auf unsicheren PCs mit der Gefahr des Befalls von Keyloggern oder Viren einzutippen oder online auf einem PC oder in einer Cloud zu speichern.
Die Bitcoin in Wallets, welche ihre 12 oder 24 Wörter online gelagert haben, sind üblicherweise innerhalb kürzester Zeit geklaut.
Es gibt enorm ausgereifte Malware, welche ausschließlich dazu dient, das Netz und eure PCs auf Datensätze mit 12 oder 24 Wörtern zu durchsuchen um diese zu stehlen.
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